Skin in the Game, die Steuer-Bubble und ein Nukleus: Wie hängt das alles zusammen und was ist das?

Not yet another Blog-Post-Story: Das könnte einem in den Sinn kommen, wenn ich, wie kurz nach Weihnachten angekündigt, nun passend zum neuen Jahr eine neue Kommunikationsreihe starte.
Schon wieder Marketing, schon wieder Werbung, mag man denken – und ja, das ist es auch. Schließlich bin ich Unternehmer und mein Handeln, Denken und Schreiben drehen sich am Ende um Taxdoo, mein Unternehmen, mit dem ich am Markt wirksam werde. Alles andere wäre unauthentisch. Als Unternehmer habe ich mich entschlossen, etwas zu wagen – nicht nur aus monetären Gründen, obwohl wirtschaftlicher Erfolg Teil des Unternehmertums ist.
Meine wahre Motivation und mein Antrieb liegen jedoch woanders. If making money were all there was to business, it’d hardly be worthwhile going to the office. Money is the by-product. Dieses Zitat von Humphrey Bogart als Industriemagnat Linus Larrabee in der Filmkomödie Sabrina von Billy Wilder – mit der jungen Audrey Hepburn und einem unvergesslichen Bogart – ist zeitlos.
Linus’ unternehmerisches Selbstverständnis dreht sich nicht um reinen Profit, sondern darum, durch Innovation gesellschaftlichen Wohlstand und soziale Veränderungen zu schaffen. Im Film entdeckt er ein neuartiges, aus Zuckerrohr gewonnenes organisches Polymer, das eine ganze Industrie in einem unerschlossenen Gebiet entstehen lassen soll. Seine Motivation? A new product has been found, something of use to the world. Diese Haltung, gesellschaftliche Verantwortung durch unternehmerische Gestaltung zu übernehmen, nenne ich Skin in the game.
Der Nukleus: Was ist das und warum braucht jede Transformation soetwas?
2016 habe ich gemeinsam mit Christian Königsheim und Matthias Allmendinger Taxdoo gegründet – nicht nur als Geschäftsmodell, sondern aus persönlichem Anliegen, um etwas zu verbessern. Das war der Beginn unserer Transformation und der Transformation eines starren und verkrusteten Marktes. Wir waren der VAT-Compliance-Nukleus.
Es ging und es geht mir nicht darum, nur ein Unternehmen in einer zufälligen Branche aufzubauen und es im Moment des Erfolgs wieder zu verkaufen, sondern um nachhaltiges Engagement. Es geht darum, dass man Fehler macht, darüber spricht und daraus lernt. Es geht darum, dass man Partner mit auf einen Weg der Transformation nimmt und gemeinsam einen starken Nukleus – eine eingeschworene Truppe mit einer gemeinsamen Ambition und einer gemeinsamen Triebkraft, die auch stetig Gegenwind aushält – für einen nachhaltigen Wandel formt.
Dabei gilt es auch, die politischen Rahmenbedingungen berücksichtigen
Deshalb beschäftige ich mich auch intensiv mit den politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen rund um unser Kerngeschäft: Umsatzsteuer und Buchhaltung im E-Commerce.
Dabei ist die Umsatzsteuer mehr als nur eine simple Steuer – sie liegt direkt auf den wirtschaftlichen Prozessen, auf jeder einzelnen Transaktion. Sie bildet den steuerlichen Puls des Handels ab und zeigt die Waren- und Dienstleistungsströme in Echtzeit. Deswegen steigt auch die Komplexität – weil gerade die grenzüberschreitenden Handelsströme im Onlinehandel exponentiell zunehmen. Das führt zu enormen Anforderungen an Händler, aber auch an die sie betreuenden Steuerkanzleien.
Mit dieser Postreihe möchte ich Euch näher an diese faszinierende Arbeit heranführen, Painpoints aufzeigen und Handlungsoptionen vorstellen. Ich hoffe, meine Begeisterung dafür wird spürbar – als ein echtes Skin in the game.
Natürlich wird das Ganze auch in einer Produktinnovation münden – denn es geht dabei im Kern immer um Taxdoo – zu der ich euch in diesem Format langsam hinführen will. Die beiden Kanäle dafür werden dieser Blog und LinkedIn sein.
P.S.: Herzliche Grüße aus der Vatikanstadt, die nach Weihnachten beinahe menschenleer ist.
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Stefan Crivellin
Ehrliche, offene Worte sind so erfrischend 🙂
Lieber Roger,
bei Deinem neuen Kommunikationsformat: Skin in the Game bin ich gerne dabei und freue mich darauf.
Bis dahin Dir noch schöne Tage in Bella Italia und dann eine gute Rückreise.
Herzliche Grüße
Stefan Crivellin
Dr. Roger Gothmann
Vielen lieben Dank, Stefan! Da werde ich sehr gerne auf dich zukommen.
Herzliche Grüße aus Hamburg
Roger
Florian
Keinen Hinweis zum Buch von Nassim Taleb zu geben “nenne ich” Plagiarismus. Schade.
Dr. Roger Gothmann
Moin aus Hamburg!
Vielen Dank für den Hinweis auf dieses Buch! Ich habe es vor Jahren gelesen und schätze es sehr. Aber nur, weil er ein Buch dazu geschrieben hat, liegt der Ursprung dieses Ausdrucks nicht bei ihm. Genau sowenig wie der Begriff Kochen bei Jamie Oliver liegt, nur weil er unzählige Kochbücher geschrieben hat.
Herzliche Grüße
Roger Gothmann