Neues Tool zur Bekämpfung des Umsatzsteuerbetrugs

Gestern verkündete die EU-Kommission den offiziellen Launch ihres Tools zur Bekämpfung des Umsatzsteuerbetrugs.
Das ist zwingend erforderlich, denn den Mitgliedstaaten entgehen jährlich bis zu 60 Milliarden Euro pro Jahr durch Umsatzsteuerbetrug.
Umsatzsteuerbetrug – ein Milliardengeschäft
Wer heute noch eine Bank überfällt, hat noch nie etwas über Umsatzsteuerbetrug gehört – einfacher und risikoloser als jeder Bankraub!
Mit dieser oder ähnlichen Aussagen werden mittlerweile viele Konferenzen oder Workshops zur Umsatzsteuer-Compliance eingeleitet.
Ein Großteil der Komplexität in der Umsatzsteuer-Compliance – nicht nur im Online-Handel – haben wir dem Umsatzsteuerbetrug zu verdanken.
Häufig stecken dahinter professionelle kriminelle Banden, welche über komplexe grenzüberschreitende Lieferketten echte oder fingierte Lieferungen tätigen, bei denen ein Akteur – der sogenannte Missing Trader – seine Umsatzsteuer, welche sein Abnehmer sich als Vorsteuer vom Finanzamt erstatten lässt, nicht abführt.
Durch die häufig grenzüberschreitende Vorgänge ist es den Finanzbehörden bislang kaum möglich, derartige kriminelle Strukturen aufzudecken, denn ein grenzüberschreitender Informationsaustausch zwischen den Finanzämtern kann schon einmal mehrere Monate dauern – eine Zeitspanne, in welcher der Missing Trader längst von der Bildfläche verschwunden ist und ein anderer seinen Platz einnimmt.
Mehr dazu könnt ihr über die unten verlinkte Seite von EUROPOL lesen.

Der redliche Unternehmer/Online-Händler trägt die Kosten – durch hohe Anforderungen an die Umsatzsteuer-Compliance
Die Kosten dieses Betruges tragen nicht nur direkt die Staatshaushalte, sondern auch indirekt die redlichen Unternehmen.
Der ausufernde Betrug hat mittlerweile dazu geführt, dass insbesondere grenzüberschreitende Transaktionen aus umsatzsteuerlicher Sicht einem hohen Dokumentationsaufwand unterliegen.
In den Finanzämtern springen regelmäßig Risikosignale an, wenn ihr (steuerfreie) grenzüberschreitende Transaktionen im Rahmen eurer Voranmeldungen und Erklärungen dem Finanzamt gegenüber meldet.
In diesem Blogpost haben wir das in Bezug auf die grenzüberschreitenden Warenverbringen im Rahmen von Fulfillment by Amazon (FBA) dargelegt.
Neues Tool zur Aufdeckung krimineller Lieferketten
Seit wenigen Tagen können die Finanzbehörden EU-weit auf ein Tool zurückgreifen, welches verschiedene Datenbanken und Informationsquellen miteinander verknüpft und derartige kriminelle Lieferketten schneller aufdecken soll: das sogenannte Transaction Network Analysis Tool (TNA).
In der folgenden Grafik hat die EU-Kommission einen Screenshot dazu veröffentlicht.

Quelle: EU-Kommission (https://twitter.com/EU_Taxud/status/1128611157491712001)
Zur offiziellen Pressemitteilung der EU-Kommission geht es hier.
Auswirkungen auf den Online-Handel?
Der Umsatzsteuerbetrug, welcher hier im Fokus steht – Karussellgeschäfte/Missing Trader – spielt sich unseres Erachtens im Wesentlichen (noch) nicht über Marktplätze wie Amazon oder eBay ab.
Nichtsdestotrotz ist deutlich zu erkennen, wohin der Trend geht. Die Anforderungen an die Datenverfügbarkeit werden zunehmen. In einigen Staaten, wie z.B. in Spanien, müssen relativ betrachtet große Transaktionen bereits near-time den Finanzbehörden gemeldet werden.
Taxdoo: Automatisierte Umsatzsteuer im Online-Handel – für Händler und Steuerberater
Taxdoo bezieht automatisiert Daten aus Amazon, eBay und den gängigsten ERP- (z.B. Afterbuy, Billbee, plentymarkets JTL oder Xentral) und Shop-Systemen (z.B. Shopify), bereitet sie umsatzsteuerlich auf, überführt sie in die Finanzbuchhaltung und kann sie auch im Ausland melden.
Die automatisierten Meldungen im EU-Ausland sind neben einem Grundpreis für die Datenaufbereitung bereits ab 79 Euro pro Monat und pro Staat möglich.
Klickt einfach hier oder auf den Button unten und bucht eine Live-Demo, in der wir euch und/oder eurem Steuerberater per Bildschirmübertragung persönlich die Vorteile unserer automatisierten Umsatzsteuer-Compliance erklären.
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