Bye, bye, Bürokratie: Wir schaffen die Europäische Unternehmens-Identifikationsnummer (EUID) ab!

Unternehmen werden mit zunehmend mehr Regulierung konfrontiert, die sie ausbremst. Die Gegenbewegung dazu lautet: Bye, bye, Bürokratie! In diesem Sinne schaffen wir jetzt einfach eine unsinnige Verpflichtung ab.
Dr. Roger Gothmann
Dr. Roger Gothmann
  • 2 min. Lesezeit
Bye, bye, Bürokratie: Wir schaffen die Europäische Unternehmens-Identifikationsnummer (EUID) ab!

Bye, bye, Bürokratie ist kein Bashing der Finanzverwaltung. Bye, bye, Bürokratie steht für die Befreiung von unsinnigen oder unnötig komplexen Prozessen, damit Unternehmen ihrer wahren und einzigen Bestimmung folgen können: Kunden glücklich zu machen. Genauso ein unnötiger Prozess ist die Europäische Unternehmens-Identifikationsnummer (EUID), die es hier und ab sofort nicht mehr gibt.

Was ist das eigentlich?

Europäische Unternehmens-Identifikationsnummer (EUID)

Lösen wir an dieser Stelle das Rätsel schnell auf. Die EUID ist Scam, Betrug, … wie auch immer ihr das nennen wollt. Solltet ihr oder eure Mandanten ein Schreiben des Europäischen Unternehmensregisters bekommen, mit der Bitte 768,22 Euro für die Erteilung einer EUID zu zahlen, ignoriert das bitte unbedingt. Es gibt dieses Unternehmensregister nicht. Ebenso gibt es die EUID nicht – auch, wenn euch der Begriff vertraut vorkommt. Das ist aber genau die Betrugsmasche.

Quelle: Wortfilter-Community

An dieser Stelle haken wir nochmal nach! Es gibt doch aber eine EU-weite Steuernummer für Unternehmen?! Ja, die gibt es. Sie nennt sich Umsatzsteuer-Identifikationsnummer (UStID) – und genau mit dieser Ähnlichkeit arbeitet diese Betrugsmasche.

Es gibt nur eine! Eine Umsatzsteuer-Identifikationsnummer

Lassen wir das Ganze aber mal einen Experten und ehemaligen Betriebsprüfer (ist das vertrauensvoll genug?) erklären.

Noch mehr Informationen zur UStID findet ihr in diesem umfassenden Artikel.

Mein ehemaliger Dienstherr behält ebenfalls umfassende Informationen bereit. Diese findet ihr unmittelbar auf dessen Website: der Website des Bundeszentralamtes für Steuern (BZSt).

In diesem Sinne habe ich noch ein großes Anliegen: Das Netz ist voll mit Halbwissen zu Steuern und anderen wichtigen Themen, die einen als Unternehmer im E-Commerce umtreiben. Bleibt bei allem, was ihr nicht über offizielle Quellen lest, kritisch! Hinterfragt immer – und habt immer die folgenden Gedanken im Sinn:

  • Woher stammt die Kompetenz dieser oder jener Quelle?
  • Warum maßt sich z.B. ein Technologieanbieter an, etwas über Steuern und Buchhaltung zu wissen?
  • Seid besonders kritisch, wenn ihr für die Erteilung einer Steuernummer oder Ähnliches bezahlen sollt!

In diesem Sinne: Bye, bye, Bürokratie!

Momentaufnahme des Taxdoo Innovation Summits 2023 mit über 110 Teilnehmern – insbesondere Steuerkanzleien mit dem Fokus E-Commerce

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