Anruf der Finanzverwaltung: “Herr Dr. Gothmann, wir haben im Rahmen von Betriebsprüfungen Fragen zu den Taxdoo-Daten.”

Nicht vieles lässt meinen Puls heben. Ein Anruf der zentralen Koordinierung der Umsatzsteuer-Sonderprüfer in NRW und die Frage zu den Taxdoo-Daten gehört dazu.
Dr. Roger Gothmann
Dr. Roger Gothmann
  • 3min. Lesezeit
Anruf der Finanzverwaltung: “Herr Dr. Gothmann, wir haben im Rahmen von Betriebsprüfungen Fragen zu den Taxdoo-Daten.”

So begann kürzlich mein Morgen: Roger, die Finanzverwaltung NRW bittet dich um Rückruf. Die prüfen derzeit eine Reihe von Taxdoo-Kunden und haben Fragen zu den Daten.
Diese Nachricht mit diesem Wortlaut hatte ich im Eingang – inkl. einer Telefonnummer aus dem Großraum Köln.
Obwohl ich selbst einmal Betriebsprüfer war, waren noch vor dem ersten Kaffee des Tages sofort alle meine Sinne geschärft. Ich ging mehrere Szenarien im Kopf durch, um mir eine Agenda für das Gespräch zurechtzulegen.

Als ich dann die Nummer zurückrief, war da am andere Ende jemand, bei dem sofort der Empathie-Funken übersprang und der sich als Verantwortlicher für die zentrale Koordinierung der Umsatzsteuer-Sonderprüfer in NRW vorstellte. Warum hatte er mich jetzt konkret um Rückruf gebeten?

Kein gemeinsames Daten- und Prozessverständnis zwischen Steuerkanzleien, Finanzverwaltung und Technologieanbietern

Übergeordnet lautet die Antwort: Wir haben im E-Commerce noch immer kein gemeinsames Verständnis von steuerlich relevanten Daten und Prozessen. Automatisierung, Digitalisierung und am Ende generative KI laufen ins Leere, wenn wir nicht gemeinsam diese zentrale Frage geklärt haben.

Letztendlich klagte mir die Stimme aus NRW sein Leid.

Herr Dr. Gothmann, das kennen Sie sicher noch aus Ihrer Zeit: Meine Prüfer fordern im Rahmen der Prüfungsanordnung detailliert umfangreiche (Roh)Daten aus diversen Quellen und was bekommen wir dann immer vorgelegt? Auszüge aus der FiBu!


Ja, das kenne ich selbst noch. Als Prüfer hatte ich immer ein gewisses Kalkül der Steuerkanzleien dahinter vermutet. Heute weiß ich – bitte entschuldigt die Offenheit: Man weiß es oft nicht besser.

Was soll denn der Prüfer mit den FiBu-Daten prüfen?! Dass man in der Steuerkanzlei richtig buchen kann!?

Bitte versteht mich an dieser Stelle nicht falsch. Steuerkanzleien mit Mandanten im E-Commerce leisten Herausragendes und sie leisten Pionierarbeit bei der Digitalisierung ihres gesamten Berufsstandes, denn Onlinehändler sind einige der wenigen Mandate, die schon jetzt vollständig digital sind.
Dennoch sprechen WIR – Steuerkanzleien, Technologieanbieter, Unternehmen, Finanzverwaltung – nicht einmal in Ansätzen eine gemeinsame Sprache. Das ist ineffizient und es führt zu Missverständnissen und Frust.

Miteinander sprechen! Wo? Einladung zum Taxdoo Innovation Summit 2024!

Wie machen wir hier weiter? Miteinander sprechen. Ich konnte in diesem konkreten Fall erklären, dass wir Steuerkanzleien nicht nur die FiBu-Daten zur Verfügung stellen – sondern auch umfangreiche Transaktionslisten: als entscheidendes Bindeglied zwischen den Rohdaten, welche die Finanzämter häufig schon selbst haben – und den FiBu-Daten.

Mehr zu dem Gespräch und ein paar grundlegende Gedanken dahinter werden wir auf dem Taxdoo Innovation Summit am 13.06.2024 in Hamburg – u.a. mit Betriebsprüfer und Daten-Lover Stefan Werner (in nicht-dienstlicher Funktion) persönlich diskutieren. Dazu lade ich Euch herzlich ein, wenn Ihr Steuer- und/oder FiBu-Experten mit dem Fokus E-Commerce seid.

Empfehlung an Taxdoo-Steuerkanzleien

Meine Empfehlung: Gebt den Prüfern Zugang zum Taxdoo-Dashboard! Wir haben damit bereits sehr gute Erfahrungen gemacht. Taxdoo ist ein im GoBD-Sinne geschlossenes und transparentes System. Von jeder Sammelbuchung aus DATEV heraus könnt ihr im Dashboard jede einzelne Transaktion inklusive ihrer steuerlichen Bewertung und ihrer Rohdatenquelle nachvollziehen.

Ausgehend von einer intuitiven Landing-Page und einer Übersicht zu allen angeschlossenen Datenquellen …

… geht es weiter zu den Transaktionen und ihrer Verteilung auf alle EU-Staaten, in denen eine Steuerpflicht besteht

… und von dort könnt ihr in jede Transaktionsart – z.B. innergemeinschaftliche Fernverkäufe – bis auf die Einzeltransaktionsebene, inkl. relevanter Metadaten (z.B. der Rohdatenquelle) hineinzoomen und bei Bedarf filtern.

Das ist die maximale Transparenz und Nachvollziehbarkeit! Was will man als Betriebsprüfer mehr?

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