
Ob Freiberufler oder Unternehmensgründer, der Name deiner Firma muss passen. Zu dir, aber auch zu deinem Firmenkonzept. Was du bei der Suche nach deinem Firmennamen alles beachten solltest, wie du am besten vorgehst und welche rechtlichen Rahmenbedingungen erfüllt werden müssen, erfährst du in diesem Beitrag.
Als angehender Unternehmer stehst du vor der wichtigen Entscheidung, einen passenden Firmennamen für dein Unternehmen zu finden.
Dein Firmenname ist das Aushängeschild deines Unternehmens. Er spiegelt deine Geschäftsidee sowie deine Vorhaben wider und ist das Erste, womit potenzielle Kunden in Berührung kommen. Er begegnet dir auf sämtlichen Geschäftspapieren, in E-Mail-Signaturen – er steht für dich und wofür du stehst!
Wichtig ist, dass dein Unternehmensname zu deiner Branche und der angesteuerten Zielgruppe passt.
Bestenfalls spiegelt er die Identität einer Marke wider und bleibt im Gedächtnis hängen.
Solch ein Potenzial birgt jedoch nicht jeder Firmenname. Aufgrund dessen ist es von essenzieller Bedeutung, dass du bei der Suche nach dem passenden Firmennamen ein paar Dinge berücksichtigst.
Denn auch rechtliche Vorschriften müssen beachtet werden, nicht jede Bezeichnung ist erlaubt. Bei manchen Unternehmensformen gibt es gesetzliche Vorschriften, die du während der Firmennamensfindung bedenken musst.
Im Internet wirst du auf ein großes Angebot von Firmennamen-Generatoren stoßen. Wir raten dir allerdings davon ab, diese zu verwenden. Die Namensfindung deines Unternehmens gestaltet sich dadurch nicht nur zeitaufwendig, die Ergebnisse sind zumeist enttäuschend und häufig nur in englischer Sprache. Dein Unternehmen ist ein Teil von dir, ebenso sollte es der Name sein.
Bevor du dir Gedanken über die Namensfindung deines Unternehmens machst, musst du dich entscheiden, in welcher Rechtsform dein Unternehmen geführt werden soll. Diese Entscheidung hat nicht nur steuerliche, rechtliche und finanzielle Folgen, sondern beeinflusst auch die Suche nach dem Firmennamen.
So bist du beispielsweise bei der Gründung eines Einzelunternehmens oder als Kleingewerbetreibender dazu verpflichtet, deinen bürgerlichen Namen als Bestandteil des Firmennamens zu verwenden, wenn du nicht im Handelsregister eingetragen bist.
Erlaubt sind allerdings Ergänzungen durch Sach-, Branchen- oder Fantasienamen. Des Weiteren musst du gewerbespezifische Regelungen bei der Namensfindung deiner Firma bedenken. So schreibt das Handelsgesetzbuch (HGB) vor, beispielsweise für Handelsgewerbe das Rechtsform-Kürzel (z. B. GmbH oder OHG) anzuhängen.
Laut Handelsgesetzbuch sind Unternehmer außerdem dazu verpflichtet, verschiedene Grundsätze zu bewahren. Dazu zählen u. a. die Einhaltung der Firmenklarheit, -wahrheit und -beständigkeit sowie das Verbot der Irreführung.
Das bedeutet, dass erkennbar sein muss, welche Art von Unternehmen du führst und wer der Firmeninhaber ist. So darf dein Firmenname keine falschen Angaben über dein Unternehmen enthalten. Des Weiteren darf er keine Expertise vortäuschen, die du ggf. nicht besitzt, er darf also nicht in die Irre führen, indem er z. B. falsche Leistungen suggeriert.
Das bedeutet auch, dass die Führung, der Zweck und die Rechtsform deines Unternehmens aus seinem Namen deutlich hervorgehen müssen.
Ebenso bist du dazu verpflichtet, bei der Suche nach deinem Firmennamen darauf zu achten, dass dieser sich von anderen Unternehmen unterscheidet, die am gleichen Ort bereits im Handelsregister eingetragen sind.
Sobald du deine Suche nach einem Firmennamen abgeschlossen hast, empfehlen wir dir, im Register des Deutschen Patent- und Markenamts und im Unternehmensregister zu überprüfen, ob dein Wunschfirmenname noch frei ist. Ist dieser bereits registriert, steht er dir nicht mehr zur Verfügung, da das Namensrecht von bereits bestehenden Unternehmen nicht verletzt werden darf. Im schlimmsten Fall droht dir eine Unterlassungsklage.
Ähnliches gilt für das Patent- und Markenrecht. Auch hier musst du überprüfen, ob dein Name keine Patent- oder Markenrechtsverletzungen nach sich ziehen könnte. Antworten zu deinen Fragen rund um das Patent- und Markenrecht findest du auf der Seite des Deutschen Patent- und Markenamts.
Sobald die rechtlichen Rahmenbedingungen geklärt sind, kannst du dich der eigentlichen Aufgabe widmen: Einen passenden Firmennamen finden!
Dieser sollte sich gut einprägen, dein Unternehmen repräsentieren, gleichzeitig deine Einzigartigkeit hervorheben und bestenfalls Wiedererkennungswert besitzen! Und selbstverständlich sollte er sich auch von der Konkurrenz klar unterscheiden.
Im Rahmen der Namensfindung deines Unternehmens solltest du dir zunächst einmal ein paar Dinge klarmachen. Was sind die Zwecke deines Unternehmens? Welche Zielgruppe sprichst du an?
Ein passender Firmenname sollte diesbezüglich auch Rückschlüsse zulassen können. Deshalb solltest du dir im Vorfeld ein paar Dinge überlegen, dann wird dir die Suche nach deinem Firmennamen sicher leichter fallen:
Ein guter Firmenname lässt meist Rückschlüsse auf den Unternehmenszweck zu und spricht zudem die gewünschte Zielgruppe an. Ist deine Zielgruppe eher älter und seriös oder doch eher modern und hip? Eignet sich deine Zielgruppe für waghalsige Versuche oder solltest du lieber den Ball flach halten? Wie sieht es bei der Konkurrenz aus? All das solltest du bei der Namensfindung deines Unternehmens berücksichtigen.
Unabhängig von deiner Zielgruppe gibt es ein paar Dinge, die du immer bei der Wahl deines Firmennamens bedenken solltest.
Damit die Suche nach dem idealen Firmennamen gelingt, liefern wir dir Beispiele und natürlich hilfreiche Tipps!
Unabhängig von der Rechtsform deines Unternehmens, die dich ggf. dazu verpflichtet, einzelne Namensbestandteile in deinen Firmennamen zu integrieren, kannst du ihn erweitern. Bei den Ergänzungen kann es sich um branchenspezifische Bezeichnungen, aber auch um Fantasienamen handeln. Im Allgemeinen unterscheidet man zwischen drei verschiedenen Varianten:
Selbstverständlich musst du dich nicht zwangsläufig für eine dieser Varianten entscheiden, du kannst auch Mischformen wählen.
Dabei könntest du dann beispielsweise deinen Familiennamen mit einer branchentypischen Bezeichnung ergänzen oder eine phantasievolle Wortschöpfung selbst kreieren. Sei kreativ!
Ein Unternehmensname wie beispielsweise „Friseursalon Müller“ erfüllt zwar die gesetzlichen Anforderungen, wird jedoch eher weniger Aufmerksamkeit erzeugen und sich nicht unbedingt einprägen. Hingegen ein Firmenname wie „Friseursalon Müller – eine haarige Angelegenheit“ wird beiden Gesichtspunkten gerecht werden.
Achte darauf, dass der Name deines Unternehmens möglichst leicht auszusprechen und auch gut lesbar ist, ggf. auch im Ausland.
Aufgrund dessen empfiehlt es sich, auf Umlaute oder Sonderzeichen wie „ß“ zu verzichten. Ebenso solltest du von langen Namen ablassen, die vom Auge auf den ersten Blick schwer zu erfassen sind.
Bildhafte Namen bleiben nicht nur länger im Gedächtnis, sie regen zudem noch die Kauflust junger Zielgruppen an. So enthalten bildhafte Namen Wörter, die das jeweilige Thema zwar nicht direkt beschreiben, sondern gewisse Assoziationen oder eben Bilder in uns auslösen. Das Besondere an bildhaften Namen ist, dass sich aus ihnen meist eine ganze Geschichte erzählen lässt – deine Firmengeschichte!
Kurze, prägnante Begriffe, die auch im Vorbeifahren beispielsweise an Werbetafeln gut erkennbar sind und somit leicht erfasst werden können, eignen sich besonders gut. Es muss nicht nur ein Wort sein, du kannst auch eine Kombination von zwei Worten wählen. Wichtig ist, dass mit deinen Begriffen eine positive Assoziation in Verbindung gebracht werden kann.
Für den Fall, dass du einen komplizierten Nachnamen hast, der allerdings im Firmennamen auftauchen muss, gibt es auch eine einfache Lösung. Hier kannst du ein Phantasiewort hinzufügen und dieses in deiner Firmenbezeichnung besonders hervorheben. Den komplizierten Nachnamen kannst du dahinter ein wenig kleiner abdrucken, sodass die Konzentration auf den Phantasienamen fällt.
Falls du überlegst, dein Geschäft auch ins Ausland zu expandieren, solltest du das unbedingt bei der Namensfindung deines Unternehmens berücksichtigen. Auch deswegen ist es wichtig, auf Umlaute oder Sonderzeichen wie „ß“ zu verzichten.
Wähle am besten einen Namen, der auch in Sprachen einfach auszusprechen ist, die weit verbreitet sind. Du könntest auch gleich in Erwägung ziehen, dich bei der Suche nach einem Firmennamen auf englische Namen zu konzentrieren. Hier lohnt es sich immer, einen Muttersprachler zu befragen, sodass du überprüfen kannst, ob der Name leicht aussprechbar ist und keine negativen Assoziationen erzeugt.
Hast du bereits mit dem Gedanken gespielt, dein Unternehmen bzw. dein Angebot ggf. in Zukunft zu expandieren? Dann solltest du dies auf jeden Fall im Hinterkopf behalten.
Wenn du dich für einen Namenszusatz entscheidest, überlege dir vorher, ob dieser Name auch dann noch zutreffend ist, wenn du dein Angebot erweiterst! Hast du zum Beispiel geplant, einen Online-Shop für Herrenschals zu eröffnen, überlege dir vorher, ob du vielleicht in ein paar Jahren dein Angebot ausweiten möchtest, um z. B. auch Damenschals anzubieten. Ein Name wie „Goodlook Herrenschal“ könnte Probleme bereiten, wenn du dein Sortiment erweiterst. Mit Blick in die Zukunft würde es sich empfehlen, deinen Shop also „Goodlook Schal“ zu nennen. Dein Firmenname sollte demnach bestenfalls auch dann noch zutreffend sein, wenn du dein Geschäftsfeld erweiterst.
Wenn du bereits eine engere Auswahl deiner Firmennamen-Ideen zusammengestellt hast, lohnt es sich, Freunde, Bekannte oder zukünftige Mitarbeiter um deren Meinung zu fragen. Je bunter und vielseitiger deine Runde ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass du einen Firmennamen findest, der bei einem großen Publikum gut ankommt.
Selbst wenn für deine Unternehmensform die Gewerbeanmeldung ausreicht, kannst du dich freiwillig in das Handelsregister eintragen lassen. Das kann sich auf die Werbewirkung deines neuen Firmennamens vorteilhaft auswirken. Zudem achten potenzielle Geschäftspartner mitunter auch darauf, ob deine Firma im Handelsregister steht.
Bist du daran interessiert, deinen Firmennamen als Marke schützen zu lassen? Welche Voraussetzungen du erfüllen musst, welche Kosten dabei auf dich zukommen und was es sonst noch zu beachten gibt, erfährst du in unserem Ratgeber-Artikel „Markennamen schützen“.
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