Den richtigen Firmennamen finden – Das solltet Ihr beachten!
Ob Freiberufler oder Unternehmensgründer, der Name eurer Firma muss passen. Zu euch, aber auch zu eurem Firmenkonzept. Was ihr bei der Suche nach eurem Firmennamen alles beachten solltet, wie ihr am besten vorgeht und welche rechtlichen Rahmenbedingen erfüllt werden müssen, erfahrt ihr in diesem Beitrag.
Inhaltsverzeichnis:
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Der passende Unternehmensname: So findet Ihr ihn!
Als angehende Unternehmer steht ihr vor der wichtigen Entscheidung, einen passenden Firmennamen für euer Unternehmen zu finden.
Euer Firmenname ist das Aushängeschild eures Unternehmens. Er spiegelt eure Geschäftsidee sowie eure Vorhaben wider und ist das Erste, womit potenzielle Kunden in Berührung kommen. Er begegnet euch auf sämtlichen Geschäftspapieren, in E-Mail-Signaturen – er steht für euch und wofür ihr steht!
Wichtig ist, dass euer Unternehmensname zu eurer Branche und der angesteuerten Zielgruppe passt.
Bestenfalls spiegelt er die Identität einer Marke wider und bleibt im Gedächtnis hängen.
Solch ein Potenzial birgt jedoch nicht jeder Firmenname. Aufgrund dessen ist es von essenzieller Bedeutung, dass ihr bei der Suche nach dem passenden Firmennamen ein paar Dinge berücksichtigt.
Denn auch rechtliche Vorschriften müssen beachtet werden, nicht jede Bezeichnung ist erlaubt. Bei manchen Unternehmensformen gibt es gesetzliche Vorschriften, die ihr während der Firmennamensfindung bedenken müsst.
Finger weg von Firmennamen-Generatoren
Im Internet werdet ihr auf ein großes Angebot von Firmennamen-Generatoren stoßen. Wir raten euch allerdings davon ab, diese zu verwenden. Die Namensfindung eures Unternehmens gestaltet sich dadurch nicht nur zeitaufwendig, die Ergebnisse sind zumeist enttäuschend und sind häufig nur in englischer Sprache. Euer Unternehmen ist ein Teil von euch, ebenso sollte es der Name sein.
Die Suche nach dem richtigen Firmennamen – rechtliche Rahmenbedingungen
Bevor ihr euch Gedanken über die Namensfindung eures Unternehmens macht, müsst ihr euch entscheiden, in welcher Rechtsform. Euer Unternehmen geführt werden soll. Diese Entscheidung hat nicht nur steuerliche, rechtliche und finanzielle Folgen, sondern beeinflusst auch die Suche nach dem Firmennamen.
Bürgerlicher Name als Bestandteil des Firmennamens
So seid ihr beispielsweise bei der Gründung eines Einzelunternehmens oder als Kleingewerbetreibende dazu verpflichtet, euren bürgerlichen Namen als Bestandteil des Firmennamens zu verwenden, wenn ihr nicht im Handelsregister[3] eingetragen seid.
Erlaubt sind allerdings Ergänzungen durch Sach-, Branchen- oder Fantasienamen. Des Weiteren müsst ihr gewerbespezifische Regelungen bei der Namensfindung eurer Firma bedenken. So schreibt das Handelsgesetzbuch (HGB) vor, beispielsweise für Handelsgewerbe das Rechtsform-Kürzel (z.B. GmbH oder OHG) anzuhängen.
Bewahrung der Grundsätze
Laut Handelsgesetzbuch sind Unternehmer außerdem dazu verpflichtet, verschiedene Grundsätze zu bewahren. Dazu zählen u.a. die Einhaltung der Firmenklarheit, -wahrheit und -beständigkeit sowie das Verbot der Irreführung.
Das bedeutet, dass erkennbar sein muss, welche Art von Unternehmen ihr führt und wer der Firmeninhaber ist. So darf euer Firmenname keine falschen Angaben über euer Unternehmen enthalten. Des Weiteren darf er keine Expertise vortäuschen, die ihr ggf. nicht besitzt, er darf also nicht in die Irre führen, indem er z.B. falsche Leistungen suggeriert.
Das bedeutet auch, dass die Führung, der Zweck und die Rechtsform eures Unternehmens aus seinem Namen deutlich hervorgehen müssen.
Ebenso seid ihr dazu verpflichtet, bei der Suche nach eurem Firmennamen darauf zu achten, dass dieser sich von anderen Unternehmen unterscheidet, die am gleichen Ort bereits im Handelsregister eingetragen sind.
Überprüfen, ob euer Wunschfirmenname noch frei ist
Sobald ihr eure Suche nach einem Firmennamen abgeschlossen habt, empfehlen wir euch, im Register des Deutschen Patent- und Markenamts und im Unternehmensregister zu überprüfen, ob euer Wunschfirmenname noch frei ist. Ist dieser bereits registriert, steht er euch nicht mehr zur Verfügung, da das Namensrecht von bereits bestehenden Unternehmen nicht verletzt werden darf. Im schlimmsten Fall droht euch eine Unterlassungsklage.
Ähnliches gilt für das Patent- und Markenrecht. Auch hier müsst ihr überprüfen, ob euer Name keine Patent- oder Markenrechtsverletzungen nach sich ziehen könnte. Antworten zu euren Fragen rund um das Patent- und Markenrecht findet ihr auf der Seite des Deutschen Patent- und Markenamts.
Den richtigen Firmennamen finden – hilfreiche Tipps
Sobald die rechtlichen Rahmenbedingungen geklärt sind, könnt ihr euch der eigentlichen Aufgabe widmen: Einen passenden Firmennamen finden!
Dieser sollte sich gut einprägen, euer Unternehmen repräsentieren, gleichzeitig eure Einzigartigkeit hervorheben und bestenfalls Wiedererkennungswert besitzen! Und selbstverständlich sollte er sich auch von der Konkurrenz klar unterscheiden.
Was macht einen guten Firmennamen aus?
Im Rahmen der Namensfindung eures Unternehmens solltet ihr euch zunächst einmal ein paar Dinge klarmachen. Was sind die Zwecke eures Unternehmens? Welche Zielgruppe spricht es an?
Ein passender Firmenname sollte diesbezüglich auch Rückschlüsse zulassen können. Deshalb solltet ihr euch im Vorfeld ein paar Dinge überlegen, dann wird euch die Suche nach eurem Firmennamen sicher leichter fallen:
- Was ist das Ziel eures Unternehmens? Was möchtet ihr mit eurem Unternehmen erreichen?
- Was ist euer Alleinstellungsmerkmal?
- Welche Zielgruppe möchtet ihr ansprechen?
- Welche Eigenschaften und Bedürfnisse hat eure Zielgruppe?
- Welches Image möchtet ihr für euer Unternehmen aufbauen?
- Welche Merkmale charakterisieren eure Branche?
- Welche Werte vertretet ihr bzw. euer Unternehmen?
- Wie weit kann eure Kreativität gehen, ohne unangenehm aufzufallen bzw. anzuecken?
- Wie lautet die Firmierung eurer Wettbewerber?
- Was soll euer Firmenname beim Kunden bewirken?
Ein guter Firmenname lässt meist Rückschlüsse auf den Unternehmenszweck zu und spricht zudem die gewünschte Zielgruppe an. Ist eure Zielgruppe eher älter und seriös oder doch eher modern und hip? Eignet sich eure Zielgruppe für waghalsige Versuche oder solltet ihr lieber den Ball flach halten? Wie sieht es bei der Konkurrenz aus? All das solltet ihr bei der Namensfindung eures Unternehmens berücksichtigen.
Unabhängig von eurer Zielgruppe gibt es ein paar ein paar Dinge, die ihr immer bei der Wahl eures Firmennamens bedenken solltet.
Damit die Suche nach dem idealen Firmennamen gelingt, liefern wir euch Beispiele und natürlich hilfreiche Tipps!
Firmennamen finden – Tipp 1: Korrekte Zusammensetzung eures Namens
Unabhängig von der Rechtsform eures Unternehmens, die euch ggf. dazu verpflichtet einzelne Namensbestandteile in euren Firmennamen zu integrieren, könnt ihr ihn erweitern. Bei den Ergänzungen kann es sich um branchenspezifische Bezeichnungen aber auch Fantasienamen handeln. Im Allgemeinen unterscheidet man zwischen drei verschiedenen Varianten:
- Personennamen: Ihr benennt eure Firma nach dem Unternehmensgründer. Ob ihr euch dabei für den vollen Namen oder nur den Nachnamen entscheidet, bleibt euch selbst überlassen.
- Sachnamen: Der Name eures Unternehmens enthält einen Begriff, der Rückschlüsse auf euren Tätigkeitsbereich oder eure Branche liefert. Dieser Zusatz darf selbstverständlich nicht irreführend sein, sondern muss den Leistungen bzw. Qualifikationen entsprechen, über die ihr tatsächlich verfügt.
- Phantasienamen: Hier könnt ihr eurer Phantasie (quasi) freien Lauf lassen und einen Namen frei erfinden. Behaltet dabei unbedingt immer eure Zielgruppe im Hinterkopf!
Selbstverständlich müsst ihr euch nicht zwangsläufig für eine dieser Varianten entscheiden, ihr könnt auch Mischformen wählen.
Dabei könntet ihr dann beispielsweise euren Familiennamen mit einer branchentypischen Bezeichnung ergänzen oder eine phantasievolle Wortschöpfung selber kreieren. Seid kreativ!
Ein Unternehmensname wie beispielsweise „Friseursalon Müller“ erfüllt zwar die gesetzlichen Anforderungen, wird jedoch eher weniger Aufmerksamkeit erzeugen und sich nicht unbedingt einprägen. Hingegen ein Firmenname wie „Friseursalon Müller – eine haarige Angelegenheit“ wird beiden Gesichtspunkten gerecht werden.
Firmennamen finden – Tipp 2: Aussprache, Bildhaftigkeit und Lesbarkeit
Achtet darauf, dass der Name eures Unternehmens möglichst leicht auszusprechen und auch gut lesbar ist, ggf. auch im Ausland.
Aufgrund dessen empfiehlt es sich, auf Umlaute oder Sonderzeichen wie „ß“ zu verzichten. Ebenso solltet ihr von langen Namen ablassen, die vom Auge auf den ersten Blick schwer zu erfassen sind.
Bildhafte Namen bleiben nicht nur länger im Gedächtnis, sie regen zudem noch die Kauflust junger Zielgruppen an. So enthalten bildhafte Namen Wörter, die das jeweilige Thema zwar nicht direkt beschreiben, sondern gewisse Assoziationen oder eben Bilder in uns auslösen. Das Besondere an bildhaften Namen ist, dass sich aus ihnen meist eine ganze Geschichteerzählen lässt – eure Firmengeschichte!
Kurze, prägnante Begriffe, die auch im Vorbeifahren beispielsweise an Werbetafeln gut erkennbar sind und somit leicht erfasst werden können, eignen sich besonders gut. Es muss nicht nur ein Wort sein, ihr könnt auch eine Kombination von zwei Worten wählen. Wichtig ist, dass mit euren Begriffen eine positive Assoziation in Verbindung gebracht werden kann.
Für den Fall, dass ihr einen komplizierten Nachnamen habt, der allerdings im Firmennamen auftauchen muss, gibt es auch eine einfache Lösung. Hier könnt ihr ein Phantasiewort hinzufügen, und dieses in eurer Firmenbezeichnung besonders hervorheben. Den komplizierten Nachnamen könnt ihr dahinter ein wenig kleiner abdrucken, sodass die Konzentration auf den Phantasienamen fällt.
Firmennamen finden – Tipp 3: Internationale Orientierung geplant?
Falls ihr überlegt, euer Geschäft auch ins Ausland zu expandieren, solltet ihr das unbedingt bei der Namensfindung eures Unternehmens berücksichtigen. Auch deswegen ist es wichtig, auf Umlaute oder Sonderzeichen wie „ß“ zu verzichten.
Wählt am besten einen Namen, der auch in Sprachen einfach auszusprechen ist, die weit verbreitet sind. Ihr könntet auch gleich in Erwägung ziehen, euch bei der Suche nach einem Firmennamen auf englische Namen zu konzentrieren. Hier lohnt es sich immer, einen Muttersprachler zu befragen, sodass ihr überprüfen könnt, ob der Name leicht aussprechbar ist und keine negativen Assoziationen erzeugt.
Firmennamen finden – Tipp 4: Mögliche Expansion geplant?
Habt ihr bereits mit dem Gedanken gespielt, euer Unternehmen bzw. euer Angebot ggf. in Zukunft zu expandieren? Dann solltet ihr dies auf jeden Fall im Hinterkopf behalten.
Wenn ihr euch für einen Namenszusatz entscheidet, überlegt euch vorher, ob dieser Name auch dann noch zutreffend ist, wenn ihr euer Angebot erweitert! Habt ihr zum Beispiel geplant einen Online-Shop für Herrenschals zu eröffnen, überlegt euch vorher, ob ihr vielleicht in ein paar Jahren Euer Angebot ausweiten möchtet, um z.B. auch Damenschals anzubieten. Ein Name wie „Goodlook Herrenschal“ könnte Probleme bereiten, wenn ihr euer Sortiment erweitert. Mit Blick in die Zukunft würde es sich empfehlen Euren Shop also „Goodlook Schal“ zu nennen. Euer Firmenname sollte demnach bestenfalls auch dann noch zutreffend sein, wenn ihr euer Geschäftsfeld erweitert.
Firmennamen finden – Tipp 5: Feedback einholen!
Wenn ihr bereits eine engere Auswahl Eurer Firmennamen-Ideen zusammengestellt habt, lohnt es sich, Freunde, Bekannte oder zukünftige Mitarbeiter um deren Meinung zu fragen. Je bunter und vielseitiger eure Runde ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass ihr einen Firmennamen findet, der bei einem großen Publikum gut ankommt.
Firmennamen gefunden? – Tipp 6: Dann sichert ihn am besten!
Selbst wenn für eure Unternehmensform die Gewerbeanmeldung ausreicht, könnt ihr euch freiwillig in das Handelsregister eintragen lassen. Das kann sich auf die Werbewirkung eures neuen Firmennamens vorteilhaft auswirken. Zudem achten potenzielle Geschäftspartner mitunter auch darauf, ob eure Firma im Handelsregister steht.
Seid ihr daran interessiert, euren Firmennamen als Marke schützen zu lassen? Welche Voraussetzungen ihr erfüllen müsst, welche Kosten dabei auf euch zukommen und was es sonst noch zu beachten gibt, erfahrt ihr in unserem Ratgeber-Artikel „Markennamen schützen“.
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