Was denkt ein Unternehmenslenker, der 1,2 Billionen Dollar Vermögen verwaltet, über künstliche Intelligenz, Steuern und Buchhaltung?

Blackstone-Präsident Jonathan Gray, der mit aktuell 1,2 Billionen Dollar Assets under Management ordentlich Skin in the Game hat, sieht darin keine ferne Zukunft, sondern eine akute Marktverschiebung.

Regelbasierte Geschäftsmodelle – also das Fundament von Recht, Steuern und Buchhaltung – stehen vor ihrem Stresstest.

In der heutigen Ausgabe der FT bringt er es auf den Punkt: „Acting like it’s business as usual would be a mistake.“

Viele sprechen derzeit von einer KI-Blase, mit Verweis auf die Dotcoms im Jahr 2000. Das verstehe ich. Ich denke auch stetig daran, da ich in dieser Zeit eine Menge Geld verloren hatte. Es gibt mit Sicherheit hier Parallelen.

Gray dreht die Perspektive um: Selbst wenn es eine Blase gibt, könnte sie die falschen treffen. Nicht die überbewerteten Start-ups, sondern die alten, regelbasierten Geschäftsmodelle, deren Wert sich unbemerkt auflöst.

Sein Vergleich in der FT: Die Taxi-Lizenzen in New York. Jahrzehntelang ein sicheres Asset, bis Uber kam. Die Lizenzen verloren dann binnen weniger Jahre 80 % an Wert.

Blackstone zieht daher schon jetzt Konsequenzen:

• KI-Risiken stehen auf Seite 1 jedes Investment-Memos.
• Regelbasierte Geschäftsmodelle werden auf Verwundbarkeit geprüft.
• Kapital fließt dorthin, wo KI neue Infrastruktur schafft, nicht dorthin, wo sie Arbeit ersetzt.

Kürzlich traf ich mich mit dem Partner einer Big10. Er erzählte mir, wie er selbst (!) Woche für Woche mehr Aufgaben durch KI automatisiert – zuletzt die höflichen Erinnerungen für die ausstehenden Zahlungen seiner noch (KI?! 😃 ) horrenden und fast vierstelligen Stundensätze 😅 😉